In einem Wald verbreitete sich das Gerücht, der Bär habe eine Todesliste angelegt.

 

Viele Tiere lebten nunmehr in Angst, sie könnten auf dieser Liste stehen.

Der Hirsch nimmt schließlich allen Mut zusammen, geht zum Bären und fragt: "Hey Bär, ich habe gehört, du hättest eine Todesliste. Stimmt das?" Der Bär nickt, der

Hirsch fragt bestürzt: "Stehe ich auch auf dieser Liste?" Antwort: "Ja, Du stehst auch da drauf." Der Hirsch stürmt entsetzt davon und wird wenige Tage später tot

aufgefunden.

Die Angst steigt weiter und nun fragen sich alle, ob sie selbst auch auf dieser Liste stehen. Da fasst sich ein Wildschwein ein Herz und geht zum Bären: "Stehe ich auch

auf deiner Liste?" Der Bär nickt: "Auch dein Name steht auf der Liste." Das Wildschwein rast voller Panik davon und wird bald darauf ebenso tot aufgefunden.

Nun traut sich niemand mehr nachzufragen. Alle verstecken sich so gut sie können, bis auf den sonst so ängstlichen Hasen. Der geht zum Bären und fragt: "Bär, stehe

ich auf deiner Liste?" "Ja, auch du stehst auf der Liste." "Könntest du mich bitte streichen?" Antwort: "Na klar, kein Problem."

 

Wenn wir vor unserer Angst weglaufen, wird sie uns einholen.

Wenn du dich deiner Angst stellst und nicht vor dem davonläufst, was dir Angst macht, kannst du wirklich etwas verändern. Oft wirst du feststellen, dass das, wovor du dich gefürchtet hast, gar nicht real ist – oder zumindest viel weniger schlimm, als du dachtest. Angst ist selten ein Spiegel der Realität, sondern meist ein Schatten unserer Vorstellungen.

Viele Dinge lassen sich viel einfacher lösen, als es zunächst scheint. Und das, wovor du dich am meisten sorgst, tritt in den allermeisten Fällen gar nicht ein.

 

Das Gefühl, nachdem man sich der Angst gestellt hat, ist oft eine Mischung aus Erleichterung (Ich hab’s geschafft), Stolz (Ich bin mutiger, als ich dachte) und innerer Ruhe (mein Selbstvertrauen wächst).

 

Darum: Das, wovor du am meisten Angst hast, solltest du als Erstes tun!